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Martin Hertlein - Auerochsen im Josefstal

Auerochsen im Josefstal - Bachrenaturierung

Auerochsen im Josefstal - Bachrenaturierung

 

 

Die Renaturierung des Sixenbachs

Ein Gemeinschaftsprojekt mit dem Landschaftserhaltungsverband Ostalbkreis e. V. und dem Wasserverband Obere Jagst.

In den 1930er-Jahren wurde der Sixenbach begradigt und lief seither wie ein schnurgerader Kanal durch die trockengelegte Aue. Als sogenannter „Vorfluter“ sollte der Bach die Überflutung der Aue verhindern und Hochwasser schnell abführen. Doch solche vom Menschen umgestaltete Gewässer graben sich immer tiefer in den Boden und lassen den Grundwasserspiegel absinken. Viele Tier- und Pflanzenarten, die natürliche Gewässer und Feuchtwiesen als Lebensraum brauchen, sind deshalb heute bedroht oder ganz verschwunden.

Dem Sixenbach sein natürliches Bachbett zurückzugeben, war die Idee des Landschaftserhaltungsverbands Ostalbkreis e. V. (LEV). Sein Bestreben ist es, extensiv genutzte Flächen als prägende Elemente unserer Landschaft wiederherzustellen, zu pflegen und zu erhalten und damit vielfältige Lebensräume für Pflanzen und Tiere zu schaffen. Die Comboni-Missionare, Eigentümer des Geländes, Pächter Martin Hertlein und die umliegenden Gemeinden Ellwangen, Neuler und Rainau ließen sich schnell von der Idee überzeugen.
Mit etwa 15 Kilometern vollständig renaturierter großer und kleiner Bäche hält der Ostalbkreis übrigens einen bundesweiten Rekord. Eine große Besonderheit ist die Renaturierung des Sixenbachs auch, weil sie auf einem privaten Gelände durchgeführt wurde. Alle anderen renaturierten Flächen im Ostalbkreis befinden sich in öffentlichem Besitz.

Im Winter 2008/2009 wurde mit dem Bagger auf 1,5 km Länge ein sich schlängelnder Bachlauf angelegt, der zur Wasserführung passt, ähnlich wie er vor dem Eingriff des Menschen vorhanden war. Die Renaturierung – zu 70 % getragen vom LEV und zu 30 % vom Wasserverband Obere Jagst – ist nicht nur schön anzusehen, sondern dient auch dem Hochwasserschutz. Als der Bach noch begradigt war, gab es regelmäßig Überschwemmungen im Dorf. Steigt heute der Pegel, wird sofort die Aue überflutet und hält so das Wasser von der Ortschaft Schleifhäusle zurück. Zusätzlich wurde dort noch ein Damm gebaut.

Fauna und Flora

Die Mäander und unbefestigten Uferböschungen des renaturierten Bachs gestalten sich durch die Kraft des Wassers immer wieder neu. Der Bachlauf innerhalb der Aue verändert sich durch Unterspülungen, Abbrüche und Anlandungen. Vielleicht wird bald noch ein Biber als Landschaftsgestalter mitwirken? Der große Nager war früher schon einmal hier heimisch und ein Revier gibt es bereits etwas bachaufwärts bei Espachweiler.
Der „natürliche“ Bach bietet vielfältigen Lebensraum: Stein-, Köcher- und Schlammfliegen, Zuckmücken, Bachflohkrebse und andere Insekten sind mit vielen Arten zahlreich vertreten. Vermutlich ist auch das vom Aussterben bedrohte Bachneunauge hier heimisch geworden. Es sieht ähnlich aus wie ein Aal, zählt zu den „Rundmäulern“ und gilt entwicklungsgeschichtlich als Vorläufer der Fische. In der mehrmals im Jahr überschwemmten Bachaue finden sich nässebedürftige Tier- und Pflanzenarten wie die Sumpfschrecke und die Kuckucks-Lichtnelke.

Ein naturnaher Lebensraum ist wiederhergestellt. Die Auerochsen, die ganzjährig hier weiden, sorgen für die weitere Pflege.

Ein Beitrag zur Bewahrung unserer Schöpfung. Für Martin Hertlein und die Comboni-Missionare ein unmittelbarer Auftrag, dem sie sich nicht nur in Afrika und Lateinamerika, sondern auch hier in ihrer Heimat verpflichtet fühlen.

 

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